FAQ & Glossar

Ein Bausparvertrag ist eine Kombination aus Sparplan und Kreditoption, speziell für die Immobilienfinanzierung. Er besteht aus zwei Phasen: In der Sparphase zahlen Sie regelmäßig Geld ein, in der Darlehensphase können Sie ein zinsgünstiges Darlehen für wohnwirtschaftliche Zwecke erhalten.

Die Zuteilungsreife eines Bausparvertrags hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem gewählten Tarif, der Sparrate und der Bausparsumme. In der Regel dauert es etwa 7-10 Jahre, bis ein Bausparvertrag zuteilungsreif ist und das Bauspardarlehen in Anspruch genommen werden kann.

Die Wohnungsbauprämie ist eine staatliche Förderung für Bausparer. Seit 2021 beträgt sie 10% auf jährliche Einzahlungen von bis zu 700 € (Single) bzw. 1.400 € (Verheiratete). Die Einkommensgrenzen liegen bei 35.000 € (Single) und 70.000 € (Verheiratete) zu versteuerndem Einkommen pro Jahr.

Ja, ein Bausparvertrag kann jederzeit gekündigt werden. Allerdings sollten die finanziellen Folgen bedacht werden: Möglicherweise müssen staatliche Förderungen zurückgezahlt werden, wenn die Bindungsfristen nicht eingehalten wurden. Zudem werden die Abschlussgebühren bei einer vorzeitigen Kündigung in der Regel nicht erstattet.

Das Bauspardarlehen kann für verschiedene wohnwirtschaftliche Zwecke verwendet werden: Kauf einer Immobilie, Bau eines Eigenheims, Renovierung oder Modernisierung bestehenden Wohnraums, energetische Sanierung, Umschuldung bestehender Immobilienkredite oder sogar für den Kauf von Wohnrechten in einer Seniorenresidenz.

Die Abschlussgebühr beträgt in der Regel 1,0% bis 1,6% der Bausparsumme und wird zu Beginn des Vertrags fällig. Sie deckt die Kosten für Vertrieb, Beratung und Vertragsabwicklung ab. Bei vorzeitiger Kündigung wird diese Gebühr normalerweise nicht zurückerstattet.

Bausparverträge haben zwei Zinskomponenten: Die Guthabenzinsen in der Ansparphase liegen aktuell zwischen 0,1% und 1,0%. Die Darlehenszinsen für die spätere Finanzierung sind meist deutlich niedriger als bei herkömmlichen Bankdarlehen und liegen je nach Tarif zwischen 1,5% und 2,75%.

Die Bausparsumme ist der Gesamtbetrag des Bausparvertrags und setzt sich aus dem angesparten Guthaben plus dem Bauspardarlehen zusammen. Sie wird beim Abschluss des Vertrags festgelegt und bestimmt die Höhe der monatlichen Sparrate sowie des späteren Darlehens.

Als reine Geldanlage ist ein Bausparvertrag aufgrund der niedrigen Guthabenzinsen meist nicht optimal. Der eigentliche Wert liegt in der Zinssicherheit für die spätere Finanzierung und den staatlichen Förderungen. Wer eine Immobilienfinanzierung plant, für den kann ein Bausparvertrag durchaus sinnvoll sein.

Ja, ein Bausparvertrag kann auf Familienangehörige übertragen werden. Diese Möglichkeit wird oft genutzt, um Verträge an Kinder oder Enkel weiterzugeben oder wenn sich die persönlichen Umstände geändert haben und man selbst den Vertrag nicht mehr nutzen möchte.

Der Zuteilungstermin ist der Zeitpunkt, zu dem ein Bausparvertrag die Zuteilungsreife erreicht hat und das Bauspardarlehen in Anspruch genommen werden kann. Für die Zuteilung müssen in der Regel drei Bedingungen erfüllt sein: eine Mindestspardauer, ein Mindestsparguthaben (meist 40-50% der Bausparsumme) und das Erreichen einer bestimmten Bewertungszahl.

Die Bewertungszahl ist ein von Bausparkassen verwendeter Wert, der die Sparleistung eines Bausparers bewertet und die Reihenfolge der Zuteilungen bestimmt. Sie berücksichtigt die Höhe und Dauer der Einzahlungen sowie die Höhe der Bausparsumme. Je höher die Bewertungszahl, desto früher kann der Vertrag zugeteilt werden.